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Sollte man in Krisenzeiten noch Geld anlegen?

Sollte ich in Krisenzeiten weiterhin mein Geld anlegen?

Nachdem die Corona-Krise halbwegs überwunden wurde, hat sich mit der Invasion Russlands in die Ukraine der nächste Krisenherd entwickelt. Beide Geschehnisse bringen und brachten vorrangig menschliches Leid mit sich und hatten ferner massive Auswirkungen auf den Kapitalmarkt. Ist es in solch unruhigen Zeiten noch klug, sein Geld weiterhin anzulegen? Dieser Frage soll im folgenden Blogbeitrag auf den Grund gegangen werden.

Gazprom-Aktie im freien Fall
Der Wert der Gazprom-Aktie hat in den vergangenen Wochen einen Tiefflug hingelegt – ein Ende ist vorerst nicht in Sicht.

Abstand vom russischen Markt

Der Kriegsausbruch in der Ukraine mischte wie auch schon der Anfang der Corona-Krise die Karten an der Börse neu. Russische Unternehmen legten in Folge der Sanktionen einen Totalabsturz hin und auch der Rubel ist nur mehr ein Bruchteil von dem wert, was er vor kurzem noch war. Angesichts der wohl länger anhaltenden Sanktionen und der Isolierung Russlands, sollte von russischen Unternehmen Abstand gehalten werden – so viel kann auf jeden Fall gesagt werden.

Anlagestrategie berücksichtigen

In weiterer Folge gilt es die eigene Anlagestrategie ins Auge zu fassen. Welche Ziele möchte ich mit meinem Kapital in welchem Zeitfenster erreichen? Ist mein Anlageziel ein langfristiger Vermögensaufbau oder will ich mit einem möglichst hohen Risiko möglichst viel Geld lukrieren. In Krisenzeiten sind Totalverluste und Glückstreffer an der Börse aufgrund der vorherrschenden Unruhe und fluktuierenden Kurse wahrscheinlicher. Eventuell gilt es die eigene Strategie mit Hinblick auf das gestiegene Risiko also anzupassen.

Diversifikation weiterhin A und O

An einem Grundsatz sollte allerdings nie gerüttelt werden, und zwar der Diversifikation der Geldanlage. Umso breiter ich mein Portfolio auf unterschiedliche Anlageklassen streue – bei denen es zu keinen Überschneidungen kommt – umso besser werde ich langfristig dastehen. Auch bei der Risikoklasse sollte auf Diversifikation gesetzt werden. Eine Geldanlage ganz ohne Risiko gibt es nämlich nicht. Generell gilt aber auch in Krisenzeiten der Leitspruch: Breit gestreut, nie bereut.

Inflation geht mit Krisen einher

Krisenzeiten gehen zumeist mit einer höheren Inflation einher. Bei der Corona-Krise gab es massive Störungen der globalen Lieferketten, von denen sich die Wirtschaft immer noch nicht erholt hat. 2022 sind die stark steigenden Kosten vorrangig auf die wachsenden Rohstoff- und Energie-Preise zurückzuführen. Zuletzt wurde im Euroraum eine Inflationsrate von 5,1 Prozent gemessen. Ein baldiges Gegensteuern der europäischen Notenbank EZB mit einer Erhöhung des Leitzinses ist vorerst nicht zu erwarten.

Teuerung zwingt zum Aktiverwerden

Das Kapital nur auf der Bank liegen zu lassen, ist angesichts dieser Teuerungsrate also auch nicht empfehlenswert. Vielmehr führt dies zu einem Verlust der Kaufkraft, da das Geld mit der Zeit immer weniger wert ist. Überhaupt nicht aktiv zu werden, sollte also auf jeden Fall vermieden werden. Zugleich gilt es die Inflationsrate im Hinterkopf zu behalten – diese sollte die Rendite der gewählten Geldanlage auf alle Fälle übersteigen. Sonst kommt es trotz der Investition zu einem Verlust der Kaufkraft.

Sachwerte und breit gestreute Indizes

Welche Geldanlagen gelten nun als krisensicher? Gerade Sachwerte wie Immobilien und Edelmetalle werden in Krisenzeiten als sichere Häfen gesehen. Bei beiden Anlageformen gibt es bereits Möglichkeiten, sich mit kleineren Beträgen zu beteiligen. Und auch MSCI-World-ETFs, die Globalmärkte abbilden, sind in Krisenzeiten gleichermaßen empfehlenswert – wenn denn das Anlageziel ein langfristiger Vermögensaufbau ist.

Stabiles Wachstum - trotz Krise(n)

Der österreichische und deutsche Immobilienmarkt haben in den vergangenen Jahren ein starkes Wachstum aufgezeigt. Trotz der Corona-Krise blieben sie weiterhin stabil - eine baldige Kurswende ist vorerst nicht zu erwarten. Der Goldwert blieb ebenso recht beständig und wurde durch den Krieg in der Ukraine nun noch einmal in die Höhe getrieben. Wer heuer mit Investitionen in einen MSCI-World-ETF angefangen hat, sieht vorerst nur rote Zahlen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt allerdings auf, dass man in der Vergangenheit auch hier Jahr für Jahr eine Rendite von rund sieben Prozent erzielen konnte.

Sparplan für Kleinanleger empfehlenswert

Zuletzt sei noch erwähnt, dass gerade für Kleinanlegerinnen und Kleinanleger sogenannten Sparpläne empfehlenswert sind. Hierbei wird in regelmäßigen Abständen beispielsweise 100 Euro in eine ausgewählte Anlageklasse investiert. Im Falle von ETFs beziehungsweise Aktien kauft man so automatisch zu höheren beziehungsweise niedrigeren Preisen und kann so im kleinen Rahmen von Krisen profitieren. Auch bei Immobilien sind Sparpläne verbreitet – etwa in Form von regelmäßigen Investments über Crowdinvesting.

Fazit: Auch in Krisenzeiten sollte investiert werden

In Summe kann also gesagt werden: Auch in Krisenzeiten sollte man das eigene Geld anlegen – vor allem im Hinblick auf die Inflation, die Erspartes über die Zeit auffrisst. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man langfristig immer besser aussteigt, wenn das Kapital diversifiziert investiert wird. Letztlich gilt es also trotz der unruhigen Zeiten die Nerven zu behalten, nicht täglich das Portfolio zu begutachten und auf lange Sicht von Immobilien, Edelmetallen und Aktien beziehungsweise ETFs zu profitieren.

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